Jahresübersicht 2010

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Wir blicken auf ein interessantes Jahr 2010 zurück, wo sich der Winter erstmals kräftiger als sonnst in Deutschland austobte. Aufgrund unserer schriftlichen Aufzeichnungen über einzelne Vorkommnisse in der Region, können wir euch eine kleine Übersicht über die wichtigsten Wettergeschehnisse des letzten Jahres bieten. 

Januar:
04.01. – Zwischen Weihnachten und Neujahr gab es immer wieder Schneefälle die dazu führten das am besagten Tag 20-22 cm in Braunschweig lagen. Hinzu kamen die vielen Frostnächte mit Temperaturen unter 0 Grad.
07.01. – Gegen 4:43 Uhr verzeichnete meine Wetterstation eine Temperatur von -18,6 Grad. Dies ist der tiefste Wert des Jahres. Die Schneehöhe verringerte sich in den letzten Tagen nicht.
09.01. – Sturmtief „Daysi“ zieht über Deutschland hinweg und bringt bei Temperaturen von um die -2,5 Grad, starke Schneeverwehungen und glatte Straßen. Böen von bis zu 40 km/h wurden von mir auf dem Feld gemessen. Dazu immer wieder leichter Schneefall.
17.01. – Die Temperaturen steigen nun wieder und haben die 0°C Marke überschritten. Schon in den letzten Stunden fing der Schnee an zu schmelzen. Einen Tag darauf gab es überall nur noch Schneehöhen von um die 3cm.
29.01. – Ein weiteres Sturmtief hatte Deutschland überquert und brachte knapp 2cm Neuschnee, der allerdings bei Temperaturen um den 0°C Punkt kaum liegen blieb. Zum Monatsende hin war der Schnee komplett weg geschmolzen. Der Niederschlag betrug den ganzen Monat 13,8 l/m²

Februar:
13.02. – Wieder gab es frostige Nächte und darauf folgte auch der Schnee mit bis zu 7cm.
18.02. – Die Temperaturen steigen wieder bis über 3° C und der neue Schnee schmilzt wieder dahin.
28.02. – 6,5°C brachte den Schnee nun endgültig zum schmelzen. Und wie so oft, folgte das nächste Sturmtief diesmal „Xynthia“. Dies brachte in Braunschweig Böen von 45-60 km/h. Zum Nachmittag hin wurden die Böen immer stärker und kamen zeitweise sogar an die 90 km/h heran.

März:
06.03. – Wieder fiel gut 4cm Schnee, der sich dank frostigen Nächten mit -11,3°C, zwei Tage hielt.
26.03. – Milde Temperaturen sorgten schon früh in diesem Jahr für Frühlingsgefühle. Die ersten Werte waren 24,9°C. Es folgte darauf wechselhaftes Aprilwetter mit Hagel, Regen und auch Gewitter. Am Monatsende sank die Temperatur wieder auf 4°C ab. Das erste Gewitter der Saison 2010 folgte am 30.03.

April:
02.04. – Recht frische 12 Grad und einen blauen Himmel gab es in den Anfangstagen des Aprils. Nachts noch teilweise leichter Frost, aber dennoch freundlich.
25.04. – Langsam pendeln sich die Temperaturen auf 24°C ein. Immer wieder bekommt Braunschweig neben wechselhaften Wetter auch Reste von verfallenen Gewittern ab.

Mai:
10.05. – Sehr wechselhaftes Wetter hatte sich die letzten Tage eingestellt. Immer wieder Regen, Wolken und Sonne. Dies lies auch die Temperaturen ziemlich springen, zwischen 0,2°C und 22°C.
24.05. – In den letzten und darauf folgenden Tagen zogen vermehrt Tiefdruckgebiete mit viel Regen über Deutschland hinweg. An diesem Tag gab es für Braunschweig nur Niederschlagszellen, doch einige hundert Kilometer weiter ereignete sich eine Katastrophe. Eine Superzelle richtete auf ihrem Durchzug, von Südost Sachsen-Anhalt bis nach Sachsen, in Form von Downbursts und Tornados eine Spur der Verwüstung an. Großenhain wurde, neben vielen anderen Orten, am stärksten getroffen. Zu der Zeit rechnete man anhand der Schäden mit einem Tornado der stärke F2.
29.05. – Erhöhte Pegelwerte an der Oder lassen wieder genauer darauf schauen. Durch die vielen Regenfälle der Tage im Mai, kam viel Wasser zusammen das die Pegelstände steigen lies. Meine Wetterstation meldete für den ganzen Monat 93,9 l/m² Niederschlag bei 17 Regentagen. Die Oker jedoch blieb zu dieser Zeit in ihrem Flussbett und stieg auch nur sehr leicht. Kleine Bäche dagegen waren weitaus größer als normal.

Juni:
13.06. – Hatte der Monat noch sehr wechselhaft begonnen, so folgte ab dem 06.06. der richtige Sommer. Immer wieder kam es bei sonnigen Wetter zu Temperaturen von um die 23°-28°C. Vereinzelt wurde auch die 30°C Marke angekratzt.
17.06. – Durch ein Frontendruchzug fielen die Temperaturen für zwei Tage wieder auf 20°C
30.06. – Eine sehr gute sommerliche Wetterlage brachte uns dann wieder Temperaturen von um die 25-30°C mit viel Sonnenschein.

Juli:
10.07. – Waldbrandgefahr für viele Wälder in Deutschland. Nachdem es seit mehr als sieben Tagen nicht mehr geregnet hatte und die Temperaturen direkt schon die 35°-37°C Marke erreichten, gruben sich die Sorgenfalten der Förster tiefer ins Gesicht. In der direkten Sonne waren die Temperaturen schon direkt auf 41°C Spitze gestiegen.
24.07. – Eine Kaltfront eines Tiefdruckgebietes sorgte, neben teils unwetterartigen Gewittern, für angenehme Temperaturen von um die 15°-23°C. Doch schon in den darauf folgenden Tagen setzt sich Hochdruckwetter durch und die Temperaturen um 25°-30°C sind wieder da.

August:
05.08. – Wieder sorgten aus Westen heranziehende Tiefdruckgebiete für Regen und frische Temperaturen von um die 20°C.
12.08. – Starker Regen in ganz Deutschland führte zu überschwemmten Straßen und Flüssen, sowie Kellern. Nicht selten wurde dies von Gewitter begleitet.
25.08. – Das stark wechselhafte Wetter, das sich schon seit einigen Wochen in Deutschland abzeichnet, führt auch immer wieder zu starken Gewittern. So kam es bei einem Sturmtiefdruchzug mit stark Regen, das sich die Autobahn 7 zwischen Göttingen-Nord und Nörten-Hardenberg absenkte und diese für ein paar Tage gesperrt werden musste. Doch tragischer kam es für das hessische Städtchen Lumda, als dort im Verlauf des Durchzugs am 23.08. ein Tornado der stärke F2 entwickelte und auf einer Breite von 70km enorme Schäden anrichtete.
27.08. – Erneut sorgte ergiebiger Dauerregen für Überschwemmungen überall im Land. Stark betroffen waren jedoch die nordwestlichen Teile von Deutschland. In einem Ort direkt an der niederländischen Grenze wurden Regenmengen von  187 l/m² gemessen. Aber auch in Osnabrück ging überhaupt nichts mehr. Viele Flüsse traten verstärkt über die Ufer, Straßen wurden gesperrt und Keller liefen voll. Noch Tage danach hatten die Menschen dort mit Aufräumarbeiten zu tun. Laut Medien richtete, ebenfalls in der Nacht, in NRW eine Windhose auf eine Länge von 1,5 Kilometern Schäden an Flora, Autos und Häuser an. In Braunschweig Nord verzeichnete die Wetterstation des Flughafens (87 l/m²) mehr Niederschlag als der Süden (40 l/m²), was auf die verschiedenen Niederschlagsfelder zurück zu führen ist. Die Temperaturen kamen in diesen Tagen aber nie über 20°C hinaus.

September:
12.09. – Die doch heißen sommerlichen Tage sind vorbei. Die Temperaturen schaffen es kaum noch über die 25°C Marke trotz Sonne.
27.09. – Ergiebiger Dauerregen sorgt nun wieder für ein ansteigen der Wasserpegel. Zu diesem Zeitpunkt sind die einzelnen Stände nicht sonderlich bedrohlich, doch haben alle Flüsse die Meldestufe 1 überschritten. Die Temperaturen schafften es bisher nicht über 12°C hinaus und läuten damit den Herbst ein. In den darauf folgenden Tagen färbten sich die Blätter der Bäume langsam gelb und die Nebelhäufigkeit stieg an.

Oktober:
10.10. – Anfang Oktober zeigte das Wetter seine schönste Seite mit viel Sonne und frischen Temperaturen von um die 12°-16°C. Vor allem am Harz gab es in den letzten Tagen vermehrt Nebel, der zusammen mit den Prachtfarben der Bäume für eine angenehme Atmosphäre sorgte. Nur kurzzeitig gab es für zwei Tagen Werte von über 20°C, doch der Herbst ist kein Sommer und somit musste man sich mit den geringen Temperaturen abfinden. In der Zwischenzeit hatten die Bewohner von Wittenberg mit dem Hochwasser der Elbe und der Schwarzen Elster zu kämpfen. Diese waren durch den Dauerregen der letzten Wochen enorm angestiegen und richteten enormen Schaden an.
22.10. – Immer wieder sorgen mehrere Tiefdruckgebiete mit Sturmfeldern für unbeständiges Wetter. Ab Höhen von 500 Meter fiel schon der erste Schnee.  Bis zu diesem Tag fielen in dem Monat rund 29,5 l/m² Regen allein im südlichen Braunschweig Gebiet. In anderen Teilen von Deutschland fiel etwas mehr, was den Pegelständen nicht sonderlich gut tat.
29.10. – Vor ein paar Tage zog erneut ein Sturmtief über Deutschland hinweg. Der Brocken meldete Spitzenwerte von gut 119 km/h, in Braunschweig hingegen 79 km/h. Der Durchschnitt der Windstärke lag im 30ger Bereich. Durch die letzten Stürme fallen bei vielen Bäumen die Blätter herunter. Die Temperaturen schwanken nun zwischen 5 und 10 Grad. Vereinzelt auch etwas höher

November:
11.11. – Weiter geht es in den November mit milden Temperaturen und regnerischen Wetter, was auf die paar Sturmtiefs zurück zu führen ist, die über uns hinweg gezogen sind. Vermehrt sind einige Bäume schon kahl und dürften sich so schon auf den Winter vorbereiten. In den darauf folgenden Tagen zog erneut ein starkes Sturmtief über Deutschland hinweg.
25.11. – Gab es bisher milde Sturmtiefs mit kräftigen Wind und starken Regen, ändert es sich nun durch das Sturmtief „Gundula“ mit Schwung nordischer Kaltluft. Dieses Sturmtief sorgte nicht nur für stürmische Tage, sondern für das erste Verkehrschaos überhaupt. So fiel im Harz große Schneemengen und auch das Flachland wurde nicht verschont. In Braunschweig gab es nur Pulverschnee, der sich jedoch für längere Zeit hielt und auch nicht der letzte war. In der darauf folgenden Nacht sanken die Temperaturen auf -3°C ab.
27.11. – Nach dem Sturmtief wurden im Harz viele Straßen geschlossen. Auch in Braunschweig fielen noch mal ein paar Millimeter Schnee durch einen Schauer. Darauf folgte eine kalte frostige Nacht mit Temperaturen von um die -4° – -6°C.

Dezember:
03.12. – Nach frostigen Nächten mit gut -7° bis -9°C startete der Winter mit voller macht durch. So vielen am 02.12. über Nacht in Braunschweig 3cm Schnee. Autobahnen, Bundesstraßen und selbst der Stadtverkehr kamen teilweise zum erliegen. Da der Boden schon stark gefroren war, blieb der Schnee überall liegen. Schon jetzt vermeldet der Brocken 60cm Schnee und im Süden von Deutschland wurden Spitzenwerte von -19°C gemessen. Im weiteren Verlauf des Tages blieb es bei Temperaturen von um die -8°C.
13.12. – In den letzten Tagen zog ein kleines Sturmtief hindurch, was nur leichten Schnee und Winde von 24,8 km/h Spitze brachte. Der Winddurchschnitt in Rüningen betrug jedoch nur 10,9 km/h. Durch eine Luftmassengrenzverschiebung kam es dazu, das der Süden Deutschlands + Temperaturen hatte und der Norden weiter mit Schnee und Eis zu kämpfen hatte. Die Grenze dieser Luftmasse lag unter anderem quer durch den Süd-Niedersächsischen Raum. Es entstand eine starke Schwankung von mehr als 8°C. So war es bis 5°C warm und am Abend wieder auf -3°C abgefallen. Dies hatte zur folge, das es gerade im Peiner, Braunschweiger und Helmstedter Raum ziemlich viele Unfälle in Verbindung mit Glatteis gab. Am notierten Tag (13.12.) gab es über Nacht wieder 3cm Neuschnee in Braunschweig, wo doch vorher der alte Schnee so schön weg geschmolzen war.
19.12. – Durch ein Sturmtief mit einer Mischfront begann das Verkehrschaos an den Tagen vom 15-17.12. erneut. Es brachte teilweise Schneeverwehungen von 2 Metern Höhe und den, vom DWD erwarteten, Blitzeis. Da es im Vorlauf kurzzeitig warm und dann wieder stark kälter wurde, bildeten sich durch die neuen Schneeflocken rasch eine Eissicht, nicht nur auf den Fahrbahnen. Der Hauptbrennpunkt dabei war nicht zuletzt wieder Braunschweig, Peine, Hannover und Helmstedt, wo es auf den Autobahnen im Stundentackt krachte. Viele Straßen in NRW und im Harz wurden gesperrt und entwickelten sich auf den Autobahnen große Staus. Die Temperaturen pendelten weiter munter zwischen -5°C und -9°C. Die Hauptbehinderungen könnt ihr auf diesen -> Screenshot von TomTom Navigator <- sehen. Wir hatten nun in Braunschweig eine Schneehöhe von rund 8-10 cm.
22.12. – Die Wetterlage beruhigte sich etwas. Nachdem es noch vereinzelt Schneeschauer gab und die Menge an Schnee auf gute 11-13cm angestiegen war, gehen die Temperaturen wieder auf -3°C hinauf. In Höxter gab es an diesem Tag, sogar etwas Sonne mit 1°C, was wiederum den Schnee dort zum schmelzen brachte. Für die nächste Nacht wird wieder mit einem Schnee und Regenreichen Tiefdruckgebiet gerechnet. Wie oft in den letzten Tagen gilt dies wieder mit der Warnung für Glatteis.
23.12. – Durch die, doch starke, Temperaturschwankung des Tages ging auf den Autobahnen fast überhaupt nichts mehr. Schwerpunkt des Blitzeises war die Autobahn A2 (Von Hannover Kr-Ost bis nach Magdeburg), wo das Geschwindigkeitslimit auf 40 km/h herab gesetzt wurde. Aber auch der Verkehr auf den Bundesstraßen und in den Innenstädten kamen fast zum erliegen. Nicht selten fuhren teils ganze Busunternehmen nicht mehr ihre Routen. Der erwartete Regen setzte dennoch weiterhin ein und sorgte für eine teils 2 Zentimeter dicke Eissicht auf allem, wo es gerade liegen blieb. Die Straßenmeisterein hatten nicht nur wieder mit Salzknappheit, sondern auch mit der Wirkungslosigkeit des Salzes zu kämpfen. Die Temperaturen hielten sich in diesen Tage nahe der 0°C Marke fest. Wobei in der Nacht die Temperaturen wieder bis auf -5°C absanken.
26.12. – Die Weihnachtstage wurden wieder recht kalt. So fielen die Temperaturen wieder auf bis zu -6,5°C herunter und es folgten leichte Schneefälle. Messungen an diesem Tag (26.12) ergaben dann 15cm Schnee, wovon 1cm eine reine Eisschicht ist. Im Ort war die Eisschicht mit 5mm nicht ganz so hoch.  Ebenfalls in der Nacht vom 25.12 auf 26.12 fielen die Temperaturen in dieser Nacht bis auf -11,7°C ab.
31.12. – Nach weiteren Tagen im Dauerfrostbereich folgten pünktlich zu Silvester mildere Temperaturen von um die 1°C. Dies hatte auch zur folge, das der Schnee gute 5cm einbüßte. Doch für einen weißen Jahreswechsel reichte dies völlig. Leider sah man in diesem Monat die Sonne sogut wie kaum. Der ricgtige Winter 2010 geht nun in die zweite Runde im Jahr 2011.

Topwerte 2010 im Überblick:

Höchste Temperatur: 
37,4°C am 10.07.

Niedrigste Temperatur:
-18,6°C am 07.01.

Meister Niederschlag:
33,6 l/m² am 26.08. (Monat August ist Regenreichster mit 148,2 l/m²)

Geringster Niederschlag:
3,6 l/m² am 28.01. (Monat April ist der Regenärmste mit 13,5 l/m²)

Höchste Schneehöhe:
22cm am 04.01.

Gewittertage:
17 Tage (Siehe Gewitterstatistik)

Höchster Luftdruck:
1042,0 hPa am 26.01.

Niedrigster Luftdruck:
976,8 hPa am 29.01.

Meiste Regentage:
August mit 22

Geringste Regentage:
April mit 3
Höchste Luftfeuchte:
99% am 15.08.

Niedriste Luftfeuchte:
23% am 19.07.