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Die Wetterdaten von meiner kleinen Wetterstation können in einigen Punkten von den anderen Wetterstationen aus der Gegend abweichen!
Der Bericht:
An diesem Tag zogen am Morgen und Mittag, in nordöstlicher Richtung, zwei Niederschlagswellen mit rund 1,5mm Regen über Braunschweig hinweg. Somit war die nötige Luftfeuchte für ein Gewitter gegeben. Um 16.00 Uhr haben sich die ersten einzelnen Gewitter im Raum Kassel und nördlich von Göttingen gebildet. Der DWD warnte vor Gewittern mit stark Regen für den ganzen Süd-niedersächsischen Raum.
Wetterdaten von meiner Wetterstation (16:02 Uhr):
Temperatur: 22,2°
Taupuntk: 12,8°
Luftfeuchte: 55%
Wind: 1,4 km/h
Relativer Luftdruck: 1011,6 hPa
Um 16:15 Uhr beschlossen Kevin und ich uns auf den Weg zu einem Beobachtungspunkt zwischen Fümmelse und Wolfenbüttel Nordwest zu begeben. Die erste Einzelzelle konnten wir im SSW beobachten und anhand des dunklen Horizonts die zweite Zelle im SW nur vermuten. Dabei waren wir von zahlreichen Wolkenbergen (Cumulus congestus), die sich gegenseitig „hoch puschten“, umgeben.

Quelle: Wetteronline
Gegen 17.10 Uhr ist die zweite Zelle im Norden endlich in Erscheinung getreten, somit haben wir beide Zellen separat von unserem Spotterpunkt aus beobachten können. Um 17.15 Uhr konnten wir die ersten Blitze beobachten, dabei verstärkte sich die Niederschlagsrate im hinteren Bereich der Zelle.
Nach dem Vorüberziehen der ersten Zelle, haben wir uns verstärkt auf die südliche Zelle konzentrieren können, die am nördlichsten Teil eine Cumulonimbus (Amboswolke) bildete, Windböen um die 25 km/h (Im Durchschnitt 13-9 km/h) und die Temperatur von rund 20°, hervorbrachte.

Quelle: Wetteronline
Kurz nach diesem Ereignis bekam, die zuvor vorbei gezogene Regenzelle über Braunschweig, einen neuen Putsch und formierte sich zu einer weiteren Gewitterzelle. Nebenbei konnten wir ein Pileus-Häubchien über einer Cumulus congestus im NNW dokumentieren.
Um 18.00 Uhr haben sich mehrere starke Niederschlagskerne hinter Braunschweig gebildet und fusionierten mit dem Gewitter im Süden zu einem Multizellengewitter. Derweil hielten wir uns mit Niederschlagsradarbildern auf dem Laufenden.

Quelle: Wetteronline

Die letzten von uns ausgewerteten Daten waren um 18:08 Uhr mit 13,3 km/h Wind in Böen und einer Temperatur von 19,6 °C.
Nach einer zweistündigen Pause, haben wir gegen Abend unser Glück erneut herausgefordert, da eine Kaltfronlinie aus dem Westen genau auf uns zu zog. Zuvor zog jedoch schon eine Regenzelle, die starken Regen und leichte Windböen brachte, herein. Nach diesem Durchzug fiel die Temperatur in 3 Minuten um ganze 2 Grad. (von 15,4°C auf 13,4°C)

Quelle: Wetteronline
Kevin und ich machten uns somit um 20:50 Uhr auf den erneuten Weg, um diese Kaltfrontlinie zu beobachten. Dieses mal bevorzugten wir den Spotterpunkt zwischen Geitelde und Stiddien mit freiem Blick nach Westen.
Als wir angekommen waren, konnten man die Linie schon recht gut erkennen. Leider befand sich diese in einem Zerfallsstadium. Daher fotografierten wir sehr schöne Fallstreifen. Im Hintergrund dieses Streifens konnte man den Sonnenuntergang beobachten. Nachdem der Fallstreifen über uns hinweg gezogen ist, wurde es ziemlich stürmisch. Die stärkste Böe betrug nach unseren Messungen 69 km/h (Im Durchschnitt 40-25 km/h). Je weiter der Streifen hinweg zog, desto mehr Niederschlag setzte ein. Um 22.00 Uhr haben wir unser Spotting beendet und ließen die restlichen Windböen unbeachtet. Der DWD warnte bis in die Nacht hinein, vor starken Windböen mit stärken um die 6 – 8 Bft.

Quelle: Wetteronline
Fazit:
Dieser Tag hat, seit langem, einige Blitze und viele schöne Wolkenfotos eingebracht. Das nachmittagliche Multizellengewitter verstärkte sich am Abend und zog bis Polen. Der Tag schloss glänzend (außer für Martin, da es zu hell für Gewitterfotos war) mit dem Durchzug der Kaltfrontlienie ab. Am nächsten Tag wurde von Chasern, die im Landkreis Göttingen unterwegs waren, Schäden eines vermutlichen Downbursts (Fallwind) dokumentiert. Soweit bekannt sind nur Floraschäden vorhanden. (Ein paar Bäume umgeknickt und viele Äste auf der Straße liegen geblieben.) Ebenfalls wurden Hagelkörner um 1-1,5 cm, max 2 cm gesichtet.