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Die Wetterdaten von meiner kleinen Wetterstation können in einigen Punkten von den anderen Wetterstationen aus der Gegend abweichen!
Der Bericht:
Nach einem warmen Wochenendbeginn sollte der wärmste Tag an diesem Sonntag statt finden. Am Vormittag sowie Mittag schien größten Teils die Sonne, nicht selten auch durch schleier Wolken hindurch. Je mehr der Nachmittag voran schritt, um so mehr Gewitterzellen bildeten sich im Südlichen- und Mittlerenteilen von Deutschland. Die Zugrichtung war über das Radar sehr gut zu erkennen und deutete einen Nordwestlichen Verlauf ab. Gegen 16-17 Uhr überschritten die Temperaturen im Schatten die 30 Grad Marke. Am Abend stiegen auch im Braunschweiger Umland einige Wolkentürme in die Höhe. Viele lösten aber nicht aus und blieben somit nur ein schöner Anblick im leichten Abendrot. Schon früh peilten Martin und ich (Sebastian) eine Gewitterzelle aus dem Südosten an, die sich im Sachsenland entwickelt hatte. Mit zunehmenden fortschreiten bildete sich aus der kleinen Zelle ein mehrzelliges Gewitter, was überwiegend an dem vor laufenden Teil immer wieder kleine blitzaktive Zellen hervor brachte. Gegen 23 Uhr konnte ich erstmals Wetterleuchten aus meinem Zimmer, welches mir einen Blick nach Osten ermöglicht, erkennen. Die Blitzrate lag dabei noch weit unter einem Blitz pro Minute, doch sah es bei zunehmender Dunkelheit sehr interessant aus. Ab 22:15 Uhr entwickelte sich erneut, direkt am Rand der voran laufenden Zelle, ein blitzaktiver Zellkern. Auch in Richtung Helmstedt und Elm gab es nun kleinere Auslösen mit geringer Blitzaktivität. Entgegen meiner Entscheidung nach Braunschweig Nord zu fahren, weil die Zugrichtung leicht nördlicher war und ich dort auch eine neue stärkere Auslöse vermutet hatte, fuhren wir gegen 23:20 Uhr nach Geitelde Nord. Von der Anhöhe hatten wir den üblichen schönen Ausblick bis zum Elm, Schöppenstedterland und die Asse.


Die Videocam wurde einige Meter von unserem Fahrzeug weg aufgestellt, um die besten Eindrücke einzufangen. Martin, Bennjamin und ich machten uns derweil ans dokumentieren. Die Zelle hatte gerade in einer Zeit von 23:40 – 00 Uhr ihre blitzaktivste Zeit. An unserem Standort bliebt es lange Zeit sternenklar und Windstill. Erst gegen 0:15 Uhr zogen einige kräftige Abwinde über unsere Position hinweg. Sie erreichten teilweise Windstärke 5 in Böe. Während des Durchzuges verringerte sich die Blitzrate rapide. Vereinzelt konnten wir auch Blitze im Süden beobachten, jedoch sehr sehr wenige. Einzelne Wolkenfetzen zogen über uns hinweg, doch die ehemalige Gewitterzelle im Osten brachte vereinzelt noch ein paar Blitze hervor. Während des gesamten Gewitters gab es nur selten stärkeres Donnergrollen, was auch der Grund ist warum unser Video so still ist. Ab 1 Uhr wurde es zwischen Elm und Asse ganz ruhig, doch im Westen von uns begann eine kleine Zelle direkt über Peine / Hohenhameln neu auszulösen. Auch in dieser Richtung waren die Blitze erst spektakulär, später aber im Niederschlagsschleier verschwunden. Wir beendeten unser Spotting gegen 01:30 Uhr ohne Stress und ohne Nass geworden zu sein.


Fazit:
Diese einzelne Gewitterzelle, die ehemalig aus mehreren Gewitterzellen bestand, lieferte zwischen Elm und Asse einiges an Blitzen. Laut Bewohnern ist in der Region, wo die Zelle nun drüber gezogen war, ein moderater Regen gefallen. Braunschweig hingegen ging komplett leer aus. Während der ganzen Beobachtungszeit gab es keinen Tropfen regen. Eher nur leichte Abwinde, die selbst aber für keine Abkühlung sorgten. Wiedereinmal konnten wir bei Analysen via Radar und Werten anderer Stationen feststellen, das dass „Braunschweigerwetterloch“ wieder zugeschlagen hatte. Schon ein paar Tage zuvor zogen bei einer guten Gewitterlage ein paar Gewitterzellen an Braunschweig vorbei, obwohl diese eigentlich eine direkte Zugrichtung hatten. Es wunderte uns, das wir überhaupt diese sehr aktive Gewitterzelle im Osten und Westen von uns beobachten konnten.