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Die Wetterdaten von meiner kleinen Wetterstation können in einigen Punkten von den anderen Wetterstationen aus der Gegend abweichen!
Der Bericht:
Unter Einfluss des selben Tiefdruckgebietes, dass auch Tage zuvor für Gewitter sorgte, entwickelte sich, aus Baden-Württemberg bis nach Sachsen-Anhalt, eine kräftige Gewitterlinie. Die feucht-warme Luft der Vortage war noch gut vertreten und sorgte so dafür, dass sich stärkere Gewitter entwickelten. Selbst im Gewitterarmen Braunschweig.
Am Nachmittag beobachteten Martin, Björn und Benjamin das Niederschlagsradar. Eine kleine Zelle bei Höxter veranlasste den frühzeitigen Start. Nach einem kurzen Halt bei Benjamin, ging es direkt zu unserem Standartpunkt zwischen Geitelde und Stiddien. Dort angekommen konnten sie zwei Gewitterzellen beobachten. Eine die sich in Richtung Magdeburg bildete und eine die vom Südwesten von Braunschweig in Richtung Nordosten gezogen ist. Die Zelle bei Braunschweig erschien ihnen ziemlich instabil. Im nachhinein konnte auf dem Radarbild beobachtet werden, dass die kleine Zelle zusammen gebrochen ist. Nach einer kurzen Einschätzung von mir, via Telefon, machte sich das Team um Martin, Benjamin und Björn auf den Weg nach Magdeburg. In diese Richtung zog der größere Gewitterkomplex, der schon am Nachmittag in Baden Württemberg und Thüringen für starke Unwettererscheinungen sorgte.
Zuvor wollten die Drei noch die Einzelzelle südwestlich von Magdeburg
einholen, die zuvor beobachtet wurde. Dieses Vorhaben gelang auch.
Gegen 20:50 Uhr erreichten die drei Magdeburg-Glindenberg. Dort
erstellten sie die ersten Fotos von der Gewitterzelle, mit vielen
Blitzen und starkem Regen. Während der Beobachtung in Magdeburg, wurde
drei Mal im Umkreis von 2-3 km die Beobachtungsposition verändert. Die
Zelle war nicht lang stabil und zerbrach.
Zur gleichen Zeit in
Braunschweig beobachten meine Eltern und Kevin den Himmel und das
Niederschlagsradar. Erste dunkle Wolken waren am Horizont schon zu
vernehmen und mein Vater stellte die Videokamera auf. Nach dem die
massive Gewitterzelle etwas kraft verloren hatte, verstärkte sich diese
gegen 20:30 Uhr wieder massiv. Die Form der Zellen erinnerte dabei immer
mehr einer U-Form. Diese Form umfasste eine Linie von Hildesheim bis
nach Barby (Südöstlich von Magdeburg).

Zur gleichen Zeit konnte in der nähe von Schönebeck auf dem Niederschlagsradar eine überdurchschnittliche stärke an Reflektion beobachtet werden. Meine Einschätzung war ein kräftiger Hagelschlag. Tatsächlich berichteten die Medien von Tennisball großen Hagelkörnern in der Region. Auch mein Vater kam Job-technisch in das betroffene Gebiet. Er konnte die Aufräumarbeiten kurzzeitig beobachten und auch bei einem Kunden die Schäden begutachten, die das Unwetter angerichtet hatte. „Autos haben Beulen; Bäume sind umgekippt; Plastikwellendächer haben löcher, als wäre darauf geschossen worden und viele Gewächshäuser wurden zertrümmert.“
Gegen 20:55 Uhr verlagerten sich die Gewitter nach Nordostost. Nachdem die Aktivität der zuvor vom Team beobachteten Zelle sank und ich das Team über die Geschehennisse in Braunschweig informierte, machten sie sich auf den Heimweg. Dem Team schrien es sinnvoller den Rückweg über die Autobahn A2 anzutreten, da die Gefahr vor umstürzenden Bäumen auf den Landstraßen zu groß gewesen ist.
Zuvor, um 21:00 Uhr, folgte nach dem Wetterleuchten eine spontane Verstärkung der Gewitterzelle an der linken Außenflanke. Somit war auch ein Blitzspektakel in Wolfenbüttel, Salzgitter und Braunschweig sicher. Mein Vater, sowie Kevin, fertigen Fotos und Videoclips von diesem Durchzug an. Interessant war, das beide im Nachhinein, die Blitze von der Rückseite der Zelle im Trockenen dokumentieren konnten.


Um 22:15 waren die kräftigsten Bereiche des Multizellengewitters weiter gezogen und Braunschweig bekam nur noch einen leichten Regen ab. Neben einer recht hohen Blitzrate, viel Regen (Teils auch stark) und ein paar Winden, war das Gewitter interessant zu betrachten und nicht direkt Unwettergefährlich. Anders die andere Seite der Zelle. Dort gerieten die Drei, in den kräftigsten Teil des Gewitterkomplexes. Es sollte eine normale Heimfahrt werden, doch das Gewitter überquerte die A2 in ihrer vollen Breite. Die Entscheidung für den Weg über die A2 schien dem Team sinnvoll, da auf den Landstraßen die Gefahr vor umstürzenden Bäumen zu zu groß war. Das zweite Video in diesem Bericht zeigt sehr schön die Lage, in dem das Team um Martin, Björn und Benjamin geraten sind. Benjamin nam dieses mit seiner Handykamera auf. Extrem starker Regen, viele Blitze mit Einschlägen und Abwinden, zwängten die Autofahrer auf der A2 zu einer geminderten Geschwindigkeit von 60 – 80 km/h, sowie dem Einhalten von wesentlich größerem Sicherheitsabstand. Das Team machte direkt bei der Abfahrt Uhry noch einige Fotos und Videoclips der Zelle, da ein weiterfahren mit großem Risiko verbunden gewesen wär. Gegen 22:15 Uhr setzte das Team die Fahrt fort und beendete Zeitgleich das Chasing. Schon etwas früher beendeten mit einem breiten Grinsen Kevin und mein Vater die Dokumentationen vom Laubengang aus.
Fazit:
Die vorhandene Feuchte, die schon seit einigen Tagen mehr als Vorrätig war, ermöglichte gerade im Großraum Braunschweig teils schwere Gewitter mit hohen Blitzraten. (Jedenfalls für Braunschweiger Verhältnisse)