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Die Wetterdaten von meiner kleinen Wetterstation können in einigen Punkten von den anderen Wetterstationen aus der Gegend abweichen!
Der Bericht:
Das Tiefdruckgebiet „Ute“ sorgte über ein paar Tage, so wie auch der Donnerstag, immer wieder indirekt für kurze und kräftige Gewitter in ganz Deutschland. Bevor „Ute“ aber zuschlug, stellte sich die Tage zuvor, schon mit Temperaturen von 23-25 C°, vorsommerliches Wetter ein. Da wunderte es keinem, das an diesem Donnerstag der Himmel wie ein Schleier bewölkt und die Luftbelastung höher als normal war. Laut unseren Wetteraufzeichnungen von diesem Tag, hatten wir Temperaturen von um die 25-26 C° mit einer Luftfeuchte von 77-68% (Absteigend zum Abend hin) gehabt. Im Verlauf des Nachmittags waren zwischen den Schleiern immer wieder dunkelere Wolkenklumpen zu erkennen, was das ganze nicht sonderlich fotogen machte. Gegen 20 Uhr begannen Björn und ich über das Niederschlagsradar eine aktive Gewitterzelle in NRW zu studieren. Dabei wollten wir die Geschwindigkeit, evemtuelle Ankunftszeit und vorallem den Verlauf herausfinden. Die ersten Annahmen waren sehr ernüchternd, demnach die Zelle dann doch über Hannover hinweg ziehen würde. Um 21 Uhr sprach das Team sich untereinander über die Lage ab und alle kamen zu einem Entschluss. Sollte es Braunschweig treffen, dann eventuell in der zweiten Nachhälfte, wo aber keiner aus dem Team heraus fahren könnte, um dies zu dokumentieren, da alle am nächsten Tag früh zur Arbeit mussten.


Das letzte mal betrachtete ich das Niederschlagsradar gegen 23 Uhr
bevor ich mich hinlegte. Zwar war die Gewitterzelle recht schnell
unterwegs und hatte sich auch in ihrer Zugrichtung verändert, doch
vertraute ich auf einen weckenden Donnerknall.
Kurz vor 00 Uhr
schreckte mich dann ein Donnergrollen hoch. Auf dem Balkon, mit blick
nach Westen und Südwesten, konnte ich nur eine magere Blitzrate
ausmachen, sodass ich mit der dokumentation etwas wartete. Zehn Minuten
nach 00 Uhr war dann der Zellkern, der auch noch in einem großen
Regengebiet eingelagert war, am westlichen Rand von Braunschweig
angelagt. Der Regen verstärkte sich und der Wind frischte auf. Dazu war
immer mehr geflacker aus Südwesten auszumachen. Später musste ich bei
der Analyse feststellen, das der kräftigste Zellenkern doch weit südlich
von Braunschweig im nördlichen Teil des Harzes lang geschrammt war.


Auch wenn der kräftige Zellkern im Süden vorbei zog, handelte es sich um ein Multizellengewitter, das sich durch Einfluss von Tief „Ute“ gebildet hatte. Es sorgte in seinem Verlauf für recht schöne Wolken-Wolken und auch Wolken-Boden Blitze sorgte. Besonders waren mir starken Entladungen mit heftigen Donnerschlägen aufgefallen, was bei den letzten Gewittern nicht in dieser stärke auftrat. Für eine Weile hielt ich die Kamera weiter nach Südwesten raus. Gegen 00:40 Uhr wandte ich mich dann mit der Kamera nach Osten, wo ich bequem aus meinem Zimmer heraus das aktive Blitzspektakel beobachten konnte. Im Nachhinein überlegte ich, wie eine normale Beobachtungen an unseren Spotterpunkten verlaufen wäre, da ja die blitzaktiven Bereiche des Gewitters innerhalb eines großen Regengebietes lagen und erst kurz vor dem Durchzug gut sichtbar wurden. Kurz nach 1 Uhr beruhigte sich das Wetter wieder und die Temperaturen fielen über die Nacht noch auf bis zu 19 C°. Aufgrund des warmen Bodens, bildete sich in den frühen Morgenstunden auch Nebel. Leider brachte dieses Gewitter nicht die gewünschte Abkühlung, sondern sorgte gleich wieder für eine drückende Morgenluft. In dieser Nacht fiel 4,8 l/m² Niederschlag, weiter südlich von Braunschweig im Raum Schladen, Goslar und Werningerrode werden es wohl einige Liter mehr gewesen sein.

Fazit:
Das Kaltfrontgewitter sorgte nicht nur in seinem Verlauf durch Nordrhein-Westfahlen und dem restlichen Niedersachsen für schöne Bilder und Videos, sondern hatte ein großes Kraftpotential was es fast überall ausspielte. Das zeigte auch eine verdächtige Absenkung die von Chasern der Region Nordrhein-Westfalen dokumentiert wurde, sowie über eine Webcamaufnahme aus Duisburg im Internet Live betrachtet werden konnte. Bei uns war Kraft und Art der Blitzentladungen genauso spektakulär wie die sehr gute Blitzrate, leider aber alles in einem Niederschlagsfeld. Die einzigen Aufnahmen dieser Nacht aus Braunschweig, gibt es leider nur auf einem Heimvideo von mir (Sebastian) aus Rüningen.