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Die Wetterdaten von meiner kleinen Wetterstation können in einigen Punkten von den anderen Wetterstationen aus der Gegend abweichen!
Der Bericht:
Schon am Vorabend des 15.05. liefen bei den meisten medialen Wetterberichten die Warnungen vor Gewitter. Zugegeben, ich war von der Wetterlage nicht sonderlich überzeugt. Am späten Abend ging ich noch einmal die berechneten Wettermodelle für den kommenden Tag durch und wurde umgestimmt. Am nächsten Tag lief bei mir (Sebastian) den Tag über das Niederschlagsradar. Die meisten Zellen enstanden im Sachsen-Anhalt / Thüringen oder Hessischen Raum und zogen mit einer NNW Strömung über den Harz. Das übliche bedenken, das der Harz die Zellen zerstört, geisterte bis zum Nachmittag immer wieder durch unsere Köpfe. Gegen 13:20 gab es die ersten Quellungen über Braunschweig, jedoch noch nichts besonderes. Ab 15:15 Uhr fielen Martin und mir ein paar Zellen auf, die direkt nördlich vom Harz hoch gingen. Wir starteten das erste Spotting auf dem Berg in Geitelde, mit freien Blick auf den Elm, Braunschweig und Wolfenbüttel. Nach einer kurzen Boebachtung entschieden wir uns, nicht groß weiter zu dokumentieren, da die Zelle nur einen starken Niederschlagsschleier hinter sich her zog und die Blitzrate mehr als mager war. Die Gewitterzelle, wie unten auf dem ersten Radarbild zu sehen, hatte zwar starke Niederschlagskerne, sah aber sehr unfotogen aus. Martin und ich verlagerten unsere Position zu den Windrädern, da die Gewitterzelle einen immer stärkeren Kern entwickelte und sich eine sehr dunkele Wand auftat.



Während der Beobachtung der Zelle, gab es einige nette Blitze mit
Einschlägen. Darunter auch einen Einschlag an dem Windrad, wo wir
standen. Kurze Zeit darauf, streifte uns der sehr kräftige
Niederschlagsschleier unsere Position und zog weiter nach NNW, wo diese
Zelle weitere heftige Zellen bildete und als Multizellencluster über das
Heideland hinweg zog. Martin und ich beobachteten die Rückseite der
Zelle noch bis kurz vor 17 Uhr. Laut dem Radar hatten wir einen gute
Lücke zur nächsten Zelle und würden so Björn noch abholen können, der
während des ersten Spottings schon nachfragte. Doch als wir mitten in
der Innenstadt waren und Björn gerade abholten, zog unverhofft eine
weiter Gewitterzelle über Braunschweig hinweg. Der Regen fiel so enorm
in dieser kurzen Zeit, das dass Fahren sehr schwierig wurde.

Da sich auf dem Radar nun direkt dahinter eine weitere Gewitterzelle entwickelte, beschlossen wir wieder nach Geitelde zu fahren und die neue Zelle zu betrachten. Doch schon auf der Strecke zwischen Rüningen und Geitelde wurde uns klar, das die kommende Zelle eine Böenfront vorsich her schob. Einzige gute Position war die leichte Erhöhung beim Geitelder Friedhof. Dort fingen Martin, Björn und ich diese Zelle ab. Der DWD hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine Rote Warnstufe ausgerufen. Die Meldung dazu, kann weiter unten betrachtet werden. Vor Ort dokumentierten wir die Böenfront der Zelle. Immer wieder sahen wir heftige Blitzeinschläge zwischen der Böenfront und dem Niederschlagsschleier. Nachdem uns die Böenfront fast überquert hatte, wollte sich Martin noch einmal davor setzten.

An dem Bahnübergang bei Timmerlah machten wir den letzten Stop mit dieser Zelle. Martin schoss noch ein paar Fotos aus seiner Seite heraus, ehe uns der Abwindbereich traft. Wie von mir berechnet, streifte der Zellekern nur knapp unsere Position. Dieser sah schon auf dem Niederschlagsradar sehr böse aus. Wir holten Benni ab und planten schon eine Route für die letzte Zelle, welche sich in der zwischenzeit bei Erfurt gebildet hatte. Wir gingen davon aus, das diese wie die anderen, über den Harz kommt und sich weiter verstärkt. Bei der L473, in der nähe von Köchingen, warteten wir auf weitere Radarbilder und machten eine kurze verschnaufspause. Die Luftströmung änderte sich von NNW auf N und wir einigten uns darauf, die nächste Gewitterzelle bei Geitelde abzufangen.


Auf dem Geitelder Berg sahen wir auf eine Gewitterzelle, mit sehr magerer Blitzrate, die über das Wolfenbüttler und Helmstädter Land zog. Zeitweise hatten wir das Gefühl eine Böenfront zu erkennen. Entschlossen fuhren wir die A39 Richtung Sickte herunter und beobachteten diese Zelle von einer alten Militärstraße aus. Wir standen bei der Boebachtung direkt an der Kante des starken Niederschlagsschleiers, dazu den Abendrot im Rücken. Neben einen Regenbogen und ein bis zwei Blitzen, gab es nichts besonderes zu vermerken. Wir beendeten unser Spotting gegen 21 Uhr. Mittlerweile hatten Martin und ich rund Fünfeinhalb Stunden Spotting hinter uns.
Meldung des DWD zur zweiten Gewitterzelle gegen 18 Uhr:
Amtliche UNWETTERWARNUNG vor SCHWEREM GEWITTER mit SCHWEREN
STURMBÖEN, HEFTIGEM STARKREGEN und HAGEL
für Stadt Braunschweig
gültig von: Mittwoch, 15.05.2013 18:23 Uhr
bis: Mittwoch, 15.05.2013 19:30 Uhr
ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst
am: Mittwoch, 15.05.2013 18:23 Uhr
Es treten Gewitter aus Süd auf, dabei schwere Sturmböen mit
Geschwindigkeiten zwischen 90 und 100 km/h ( Bft 10) ausSüd sowie
Starkregen mit Mengen um 25 Liter pro Quadratmeter in 1 Stunde(n) und
Hagel von 3 cm Durchmesser. Die Gewitter ziehen in Richtung Nord.
Fazit:
Dies war ein sehr aufregender Spotter Tag, wie wir ihn in den letzten paar Jahren nicht mehr hatten. Gleich drei kräftige und eine mäßige Gewitterzelle im Raum Braunschweig, war echt eine harte Nummer. Selbst für Routinier wie Martin und ich ein hartes Stück Konzentration, Stress und Aufregung. Bei Nachforschungen, am späten Abend, erschienen immer mehr Fotos aus Salzgitter und Peine, wo die zweite Zelle (Mit der Böenfront) wirklich unwetterartig war. Uns wurde bewusst das wir, wären wir nur 2 Kilometer weiter nach Westen gefahren, warscheinlich einen Hagelschlag zum Opfer gefallen wären. Ein Bild aus Vöhrum zeigte eine, mit Hagel, bedeckte Straße. Dabei variierte die Größe zwischen 1-3 Cm. Wir standen also von Anfang an, an einer guten Position. Größere Schäden blieben, laut Regionaler Medien, in Braunschweig aus. Lediglich in Veltenhof schlug ein Blitz in einen Baum, wodurch ein nahegelegenes Haus leicht beschädigt wurde. Wir haben an dieser Stelle allerdings noch einen Presselink zum Dachstuhlbrannd in Salzgitter-Bad, durch einen Blitzschlag, herausgesucht.
Presse:
Newsclick – Dachstuhlbrand durch Blitzeinschlag in SZ-Bad