Stormspotting Bericht vom 23 und 24.05.2014

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Fotos und Videos wurden von den Mitgliedern des Stormspotter Teams gemacht und unterliegen dem Copyright von www.stormspotter.de
Die Wetterradarfotos unterliegen dem Copyright der dazu verlinkten Webseiten.

Die Wetterdaten von meiner kleinen Wetterstation können in einigen Punkten von den anderen Wetterstationen aus der Gegend abweichen!

Der Bericht:

Nach drei sommerlichen Tagen, sollte in der Nacht zum 23.05.2014 eine Kaltfront für Abkühlung sorgen. Die Kaltfront, welche sich aus gleich zwei Tiefdruckgebieten, von Süd nach Nord geleitet wurde, brachte schon am Tag des 22.05. im NRW, BW , sowie Hessen einige unwetterartige Gewitter hervor. Besonders fotogen bildete sich im Raum Fulda eine halb runde Böenfront. Während des Nachmittags chattete ich (Sebastian) mit dem Team und spekulierten, ob und wann Braunschweig was abbekommen würde.
Gegen Abend richteten sich unsere Niederschlagsradarbeobachtungen einzig und allein der großen Gewitterzelle bei Fulda. Doch die Luftströhmung verlief nicht ganz so wie berechnet, sodass diese Zelle über dem Hildesheimer und Hannover Raum weiter zog. Kurz vor 00 Uhr fiel mir dann eine spontane Gewitterauslöse über dem Harz auf. Gegen halb 1 Nachts, machten wir uns auf den Weg.

Quelle: Estofex.org
Quelle: Wetteronline
Quelle: Wetteronline
Quelle: BLIDS.de

Da es am Vortag schon eine schwache Gewitterzelle im Raum Goslar gab, diese sich allerdings auch schnell wieder zusammen fallen ließ, rechnete ich nur geringfügig damit, das sie es wirklich bis nach Braunschweig schaffen würde. Doch das Einzelzellengewitter schaffte es doch bis nach Braunschweig und so machten wir (Daniel und ich) uns auf, diese zu Beobachten. Daniel verweilte im Raum Salzdahlum und den östlichen Raum von Braunschweig, ich beobachtete diese Zelle von Vallstedt aus. Mein Beobachtungspunkt sollte sich als die beste herausstellen. Während meine GoPro, weiterhin zur Probe mit verschiedenen Bildrateneinstellungen, als Teststudie ihre aufnahmen machte, betrachtete ich immer wieder das Niederschlagsradar. Im laufe des Durchzugs der Zelle, entwickelte diese Gewitterzelle auf der Ostseite von Braunschweig Hagel von 1-1,5 cm mit starken Abwinden und Regen. Dokumentiert hatte diese auch Daniel, der unglücklicherweise mitten drin stand. Ebenfalls konnte dies auch unser langjähriger Chaserkollege und Freund Christian S. beobachten und dokumentieren. Zum gleichen Zeitpunkt zuckten bei mir am Himmel immer wieder Wolke-Wolke Blitze entlang. Generell gab es nur sehr wenige Einschläge auf dem Boden. Als die Zelle im Raum Gifhorn angekommen war, müsste etwa gegen 1:30 Uhr gewesen sein, konnte ich noch schöne Aufnahmen von der Rückseite der Zelle anfertigen. Diese war so freistehend das ich nicht nur den kleinen Turm blitzen sehen konnte, sondern die sternenklare Nacht über mir, sorgte für die restlichen stimmungsvollen Bilder.

Quelle: Wetteronline

Während ich nun dieser Zelle hinterher guckte, zuckten weitere Blitze im Westen entlang. Einige Kilometer entfernt, tobte sich im Raum Hildesheim ein weiteres Gewitter aus. Das Flackern war bis zu meinem Punkt zu sehen. Ein erneuter Blick auf das Radar offenbarte mir, das die Nacht für mich kurz bleiben würde. Eine weitere kräftige Gewitterzelle tobte sich gegen halb 2 im Raum Nordhausen aus und hielt direkte Zugbahn auf Braunschweig. Während Daniel weiterhin im Bereich des südöstlichen Braunschweigs verweilte und ebenfalls auf diese Zelle wartete, machte ich mich vorsichtig auf dem Heimweg. Bei Leiferde prüfte ich erneut den Stand der Gewitterzelle, welche es wirklich über den Harz zu schaffen scheinte. Ich fuhr dann in Richtung Adersheim und suchte dort vergebens nach einem guten Platz zur dokumentation. Viele heftige Blitzeinschläge, darunter auch sehr positiv geladene, gingen am Horizont herunter. Ich verlor viel Zeit mit dem suchen eines richtigen Platzes. Unbewusst stand ich zudem auch noch vor dem Niederschlagsbereich, sodass ich schon früh im Regen stand.

Quelle: Wetteronline
Quelle: Wetteronline
Quelle: BLIDS.de

Mein zweiter Halt führte mich nach Fümmelse, wo ich wenigstens ein paar Aufnahmen anfertigen konnte. Aber auch hier konnte ich nicht lange bleiben und beschloss bei Rüningen Süd an der Auf/Abfahrt Position zu beziehen. Hier beobachtete ich nun den komplette Durchzug. Erst im nachhinein fiel mir auf, das diese Gewitterzelle am besten von der Ostseite hätte beobachtet werden können. Trotzdem war es mir möglich, während des Durchzuges einige heftige Blitzeinschläge zu filmen. Daniel verschätze sich ebenfalls uns stand ähnlich wie ich, auch komplett im starken Regen. Das letzte Gewitter, welches ein Mehrzelliges war, hatte ordentlich viel Kraft und entlud sich zudem extrem heftig. Die Begleiterscheinungen hielten sich im meldefreien Bereich.  Wir beendeten unsere Beobachtung gegen 3:30 Uhr.

Der 24.05.2014 hatte noch einmal etwas feuer Insich. Nachdem die Sonne an diesem Tag verbreitet einen schönen Samstag bot, sorgten am Abend wieder Gewitter für die nötige Abkühlung. Ich (Sebastian) kam gegen 17 Uhr in Braunschweig an. Zuvor war ich den Tag über in Oschersleben und somit auch ziemlich geplättet. Trotzdem stellte ich mich gegen 17:10 Uhr noch einmal kurz auf das Feld zwischen Rüningen und Geitelde. Die ersten Blicke bestätigten mir, das sich im Westen von Braunschweig eine weitere Gewitterzelle bildete, das restliche System aus dem Süden aber abschwächte. Die Wolkenstruckturen waren ziemlich matschig geworden, sodas ich auch keine großen Anstalten machte, ein Spottings vollkommen durchzuziehen. Von Zuhause aus, lauschte ich den Donnerschlägen auf dem Blakon. Trotz des Donnergrolles konnte ich keine Blitzeinschläge vernehmen, sodass alles dann doch relativ harmlos war. Im Rahmen dieses Artikels verzichten wir nun auf einen unnötigen Erwähnungsbericht.

Fazit:
Zum ersten Gewitter gab es neben dem Hagel von 1-1,5 Zentimeter kaum groß relevante Erscheinungen (Regen und starke Abwinde) zu vermelden. Eine Meldung an Skywarn musste nicht erfolgen. Auch das zweite Gewittersystem verhielt sich vorbildlich mit geringen Schäden, welche eher aufgrund der heftigen Blitzeinschläge zurück zu führen waren. Dieses war sogar angenehmer zu beobachten, da nicht all zu viele Gefahren aus diesem hervor gingen, als wie zum Beispiel bei der ersten. Der Regen sorgte bei der zweiten Zelle für die nötige Abkühlung in der Region. Wahrlich war das zweite auch das spektakulärste Gewitter in diesem Jahr.

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-=vielen Dank fürs Lesen=-