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Die Wetterdaten von meiner kleinen Wetterstation können in einigen Punkten von den anderen Wetterstationen aus der Gegend abweichen!
Der Bericht:
Es folgte ein Tag Ruhe ehe es in der Nacht zum 11.06. wieder kräftig krachte. Am 10.06. selbst nutzte ich dir Ruhe nach der Arbeit um alle Bilder und Videoclips durchzuforsten. Doch am Abend entwickelte sich in der nähe von Kassel, ein typisches Einzelzellengewitter, welches sich nur durch Konvektion entlang einer Luftmassengrenze entwickelte. Die Zugrichtung betrug Nordnordost und hielt somit direkt auf Braunschweig zu. Ich war an diesem Abend noch relativ skeptisch und unsicher, ob die Zelle den Harz überhaupt passieren könnte. Kurz vor 23:15 Uhr beobachtete Kevin aus seinem Fenster das erste Wetterleuchten. Selbst von dieser Meldung war ich noch nicht ganz überzeugt. Einige Minuten später wurde die Entwicklung auch auf dem Niederschlagsradar ziemlich klar, sodass ich zur Vorsicht wirklich einmal auf den Balkon ging. Das heftige Flackern am Horizont beflügtelte mich erneut ins Auto zu steigen und das Gewitter zu dokumentieren. Zu diesem Zeitpunkt stand leider auch kein anderes Teammitglied für ein Spotting zur verfügung, sodass ich alleine unterwegs war. Als erstes hielt ich gegen 23:35 Uhr an der Auf/Abfahrt Rüningen Süd. Von hier aus war der Blick bis nach Salzgitter-Thiede optimal und man konnte schon gut einige heftige Blitzeinschläge ausmachen. Die GoPro aufs Dach gepackt und etwas gewartet. Der Zellkern befand sich weiterhin an der Konvergenzlinie, welche knapp östlich von Braunschweig bestand. Der Niederschlagsbereich befand sich dabei im westlichen und nordwestlichen Teil der Zelle und somit genau über mir. In dieser Zeit kam ein ordentlicher Landregen herunter, sodass an Fotos mit der normalen Kamera nicht zu denken war. Auch die Aufnahmen der GoPro, welche ja bereits auf dem Dach platziert war, entsprachen nicht der Qualität wie erhofft. Grund war die Weite zum Gewitter.



Nachdem sich die Blitze nun im Süden deutlich abzeichneten, wechselte ich schnell die Position zu einem Feldweg zwischen Rüningen und Geitelde. Von hier verfolgte ich das Gewitter nun bis zum Ende. Idealerweise zog das Gewitter dann über Südosten an mir vorbei. Der Kern dieser Zelle war von Göttingen über Salzgitter und Wolfenbüttel zum Elm gezogen. Während mich also nur ein geringer Schauer und interessante Wolkenstruckturen (Sichtbar nur durch Fotos) über mich hinweg zogen, baute dieses Gewitter kurz nach 1 Uhr extrem ab und zerfiel schließlich am Elm. Nach weiteren Minuten warten, beendete ich die Beobachtung gegen 1:15 Uhr.


Nach der interessanten Gewitternacht ging es am Morgen des 11.06. gleich weiter mit einem Gewitter. Alle vom Stormspotter Team waren zu dieser Zeit auf der Arbeit, wobei ich kurz vor dem Durchzug meine Pause einlegte und bei Watenbüttel ein paar Aufnahmen anfertigen konnte. Dabei gelang mir die Aufnahme eines Blitzes mit einem Smartphone. Die Gewitterzelle zog gegen 9 Uhr über Braunschweig hinweg. Mit einem nordöstlichen Drall, zog das Multizellensystem wieder einmal an meiner Position vorbei. Hinter der schwachen Böenfront folgte ein zweitsündiger Regen mit einer Mischung aus normalen und starken Regen. Während des Durchzugs gab es immer wieder Blitze über Braunschweig. Eine weitere Dokumentation aus Watenbüttel war aus arbeitstechnischen Gründen nicht mehr möglich, bekam aber im Raum Braunschweig das ganze Spektakel mit. In Wolfenbüttel setzte sogar ein so starker Regen ein, das Autofahrer feststeckten.



Fazit:
Das Einzelzellengewitter als Abschluss der spannenden und langen Pfingsstage war recht ordentlich und brachte viele heftige Blitzeinschläge. Ich konnte bei diesem Gewitter allerdings ganz ohne Sorge das Schauspiel beobachten und auch dokumentieren. Nicht zuletzt durch eine super Kameratechnik auf dem Dach, die zuverlässig Bilder aufzeichnete. Dies ist auch ein weiterer Grund, warum das Video solange auf sich warten lies. Das natürlich am folgenden Tag noch am frühen Morgen erneut Gewitter einsetzte, war mir so nicht direkt bewusst. Ich freute mich allerdings, dass ich es geschafft hatte mit einem Smartphone einen Blitz aufzuzeichnen. Die weiteren Begleiterscheinungen des morgendlichen Gewitters waren alles andere als harmlos. In Wolfenbüttel und weite Teile Süd Niedersachsens gab es ein paar Schäden, überwiegen durch starken Regen. In Braunschweig wechselte es zwischen Gewitter und moderaten Regen. Beide Gewitter waren nötig, um endlich einmal die hohe Hitzebelastung zu verringern.
Presselinks:
Wolfenbüttler Zeitung (Newsclick) – Familie blieb mit Auto im Wasser stecken