Im Verlauf des 19.07.2017 ließ der Hochdruckeinfluß über Norddeutschland allmählich ab, sodass die stabile Wetterlage sich langsam veränderte. Über die Tage hinweg war es sehr sommerlich und auch an diesem stiegen die Temperaturen auf über 30°C an. (Und das sogar fast Deutschlandweit!) Gleichzeitig zog aus Süd-West-West die Vorderseite eines Atlantiktiefs mit sehr warmer und feuchter Luft hinein. Die Folge: Fast über den gesamten Westen Deutschlands zog ein kräftiger Gewittercluster herein. Der große Brocken baute gegen Abend sogar in Richtung Bayern und Baden-Wüttemberg ordentlich an. Das Gewitter sorgte am Abend, nach dem Durchzug, dafür, das die Temperaturen auf 18-19°C gesunken waren.
Quellen: kachelmannwetter.com
Trotz das diese Wetterlage sehr vielversprechend aussah, konnte lediglich ich (Sebastian) ein paar Aufnahmen im Rahmen des klassischen Homespottings anfertigen. Alle anderen Spotter waren leider verhindert. Gegen 19:15 Uhr erreichte der Gewitterkomplex die Landkreise von Hannover und Hildesheim. Ich betrachtete zu diesem Zeitpunkt die Radarbilder und versuchte doch noch den einen oder anderen zu mobilisieren. Ich selbst konnte leider nicht hinaus fahren, da ich aufgrund einer Fußverletzung nicht wirklich weit laufen konnte, geschweige überhaupt Autofahren. Meine letzte Option blieb da nur die Dachluke auf dem Dach des Hauses. Sobald sich die ersten Strukturen abzeichneten, war ich langsam auf dem Weg nach oben und konnte gegen 21 Uhr ein paar Bilder von einer Böenfront und kurze Videoclips anfertigen. In der Ferne, hinter dem Niederschlagsschleier, zuckten immer wieder mal ein paar Blitze hervor, die ich allerdings so nicht aufnehmen konnte. Kaum war die Kante der Gewitterzelle über meinem Standort, setzte auch schon starker Regen und Sturmböen ein. Entgegen der Annahme des DWD, das eventuell auch Hagel von 3 Zentimeter herunterkommen würde, blieb es so doch recht friedlich. Zum Schluss fertigte ich noch ein paar Videoclips aus der Sicht von der Wohnungstür an. Die Blitzrate war im Allgemeinen nicht wirklich hoch, dafür aber heftig im Einschlag. Gegen 22 Uhr war das Gewitter auch schon weitergezogen und die Temperaturen kühlten sich rasch auf 18-19°C ab. Es wurde endlich mal, für mich zumindest, angenehmer.
Fazit:
Definitiv ließ das Team an diesem Tag das Potential für sehr gute Frontaufnahmen sausen. Sicherlich ist das Projekt Stormspotter Braunschweig ein Hobbyprojekt, aber solche Wetterlagen sind durchaus garante dafür, das überaus schöne Fotos zustande kommen. Und auch wenn die Böenfront nicht perfekt war, so blieben größere Schäden durch das Unwetter fern.