Stormspotting Bericht vom 15.06.2017

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Für die Nutzung der Radarbilder im Rahmen unserer Berichte haben wir von Kachelmannwetter.com freundlicherweise eine Genehmigung erteilt bekommen.

Der Bericht:

Nach den unwetterträchtigen Tagen Mitte und Ende Mai folgte eine ruhige Zeit was das Wetter anging. Ja gut… den moderaten Regen vom 03.06. nun nicht mitgezählt, war es doch im Allgemeinen recht ruhig und sehr warm gewesen. Doch am 15.06. kündigte sich erneut eine Unwetterlage an. Eine Kaltfront aus Westen sollte eine leichte Abkühlung und schwere Unwetter mit sich bringen. Der DWD legte in einer E-Mail um 15 Uhr herum folgende Sachlage offen:

„Im Laufe des Tages weitet sich von Südwesten her feuchtere Subtropikluft allmählich nordostwärts aus. Gleichzeitig nähert sich von Westen her eine Kaltfront, in deren Vorfeld sich ab dem  Nachmittag zunächst im Westen und Südwesten teils kräftige Gewitter entwickeln, die sich am Abend und in der kommenden Nacht ostwärts verlagern.“

Ich habe aus einem Haufen von Wettermeldungen des DWD extra diese herausgesucht, weil sich die ersten Gewitter in der Region des Ruhrgebietes, etwa eine Stunde später, entwickelten. Ich (Sebastian), der durch eine schwere Halsentzündung Zuhause gefesselt war, betrachtete via Niederschlagsradar wie nach und nach immer mehr starke Gewitterzellen sich entlang der Konvergenzlinie (also an der Linie, wo die Luft zum Aufstieg gezwungen wird) entwickelten. Um 19 Uhr passierte Front in einem Nord-Süd Streifen Soltau, Minden, Detmold und Korbach. Dabei sei angemerkt, das es sich hier keinesfalls um eine Squallline handelte, sondern eher um eine Front mit vielen einzelnen starken Gewitterkernen. Es gab auch Abschnitte die nur Regen abbekommen hatten. Der Fokus unseres Teams richtete sich im Laufe des Abends auf den starken Zellkern bei Detmold. Von Hildesheim bis runter nach Holzminden bildete diese Gewitterzelle eine enorme Breite und einen starken Blitzkern. Die Zugrichtung betrug Nord-Ost und Braunschweig lag demnach genau in der Zugbahn.

Gegen 19:30 Uhr hatten Björn, Daniel, Andris und ich schone eine rege Diskussion darüber, ob sich ein herausfahren lohnen würde. Anmerken muss ich hierbei, das der Andris sich bereits auf einem kleinen Chasing in der Region Peine und Wolfenbüttel befand. Daniel entschied sich letztendlich auch in Richtung südliches Mascherode aufzubrechen, um diese Front abzufangen. Björn konnte ich davon überzeugen nicht nach Braunschweig zu fahren, sondern viel mehr im Raum Gifhorn zu bleiben, da die Front sich mittlerweile auch ins seiner Region etwas verstärkt hatte. Das Team startete mit den Aufnahmen gegen 20:05 Uhr, eigentlich gerade noch rechtzeitig. Ein paar Minuten später und man hätte eine Böenfront verpasst, die diese Kaltfront vor sich her schob. Überraschenderweise stieß durch Zufall auch noch Andris zur Gruppe hinzu. Sein Ziel war es eigentlich gewesen, sich noch weiter südlich (in Richtung Wolfenbüttel – Ahlum) zu positionieren.

Kurzzeitig dachten alle, das die Front nun doch etwas schwächeln würde, weil die Blitzrate ziemlich stark abfiel. Doch kurz vor Braunschweig krachten die Blitze zwischen Stiddien und Kanzerlfeld nur so runter. Im Süden, mit Blickrichtung nach Wolfenbüttel, konnten wir dann eine heranziehende Böenfront beobachten. Gut… es war nicht wirklich eine Schönheit, aber jedenfalls mehr als wir bei der Gesamtlage gedacht hatten. Auch Björn konnte bei seiner Position in Gifhorn nichts schönes fotografieren, weshalb von ihm auch keine Fotos in die Galerie auftauchen. Während des Durchzugs der Kaltfront gab es moderaten Regen und des öfteren auch einen kräftigen Blitzeinschlag. Erwähnen muss ich dabei allerdings, das die Blitzaktivität in unsere Region viel mehr pulsierte als das sie eine Konstante bildete. So langen zwischen den letzten Einschlägen im Braunschweiger Stadtkern und denen bei Hordorf gute 25-30 Minuten. Nachdem die Blitzaktivität am Ende doch stark einbrach, beendete das Team die Beobachtung gegen 21 Uhr.

Fazit:
Kurzzeitig starker Regen, pulsierende Entladungen und eine dürfte Böenfront. Viel mehr brachte der Durchzug dieser Kaltfront an dem Tag nicht. Zum Glück für die Einwohner der Region. Dieses Gewitter war ein typisches Sommergewitter ohne groß Schaden anzurichten. Angenehm war übrigens nach der Kaltfront die erfrischenden Temperaturen von 13°C-15°C. Und auch am darauf folgenden Tag überstiegen die Temperaturen nicht die 20°C-Marke.

Anmerkung zum 360° Video:
Einfach Video starten und mit der Maus ins Video klicken. Dabei die Maustaste gedrückt halten und die Maus selbst bewegen (zum Umsehen).
Das beste Videoergebnis gibt es bei der vollen Videoauflösung via Zahnrad und 4K Auflösung. Die Betrachtung ist auch beim gestoppten Video möglich!

-=vielen Dank fürs Lesen=-