Fotos und Videos wurden von den Mitgliedern des Stormspotter Teams gemacht und unterliegen dem Copyright von www.stormspotter.de
Die Wetterradarfotos unterliegen dem Copyright der dazu verlinkten Webseiten.
Für die Nutzung der Radarbilder im Rahmen unserer Berichte haben wir von Kachelmannwetter.com freundlicherweise eine Genehmigung erteilt bekommen.
Der Bericht:
An diesem besagten Tag war Samstag und noch ein sehr sonniger dazu! Die Temperaturen in und um Braunschweig lagen bei 22°C-23°C und lediglich vereinzelte Quellungen am Horizont ließen mich am Nachmittag mal auf das Niederschlagsradar blicken. Gegen 16:50 Uhr fiel mir eine Gewitterzelle in der südlichen Region von Hildesheim auf. Sicher krachte es zu diesem Zeitpunkt hier und da mal in der gesamten westlichen Hälfte von Deutschland, doch die Windrichtung lag in der Zeit von 15-19 Uhr bei Nord-Ost-Ost. Aufgrund dieser Tatsache rechnete ich (Sebastian) eigentlich damit, das Braunschweig ein ordentliches Gewitter abbekommen würde. Gegen 17:15 Uhr hatte die Gewitterzelle eine ordentliche größe bekommen und befand sich südöstlich von Hildesheim. Mittlerweile machte sich im Radio und den Social Medias auch schon die Nachricht breit, das der Starkregen des Gewitters nicht nur teilweise Straßen überflutete, sondern auch einiges an Schlamm auf diese spühlte. Selbstverständlich diskutierte ein kleiner Teil des Teams bereits darüber, ob man rausfahren sollte und welche Risiken dieses Unwetter mit sich bringt. Letztendlich fuhr ich alleine heraus und nahm nach der letzten Aktualisierung des Niederschlagsradar direkten Kurs auf Flöthe. (Landkreis Wolfenbüttel) Der Grund für diese Entscheidung lag an der starken Abgrenzung der Reflektion am südöstlichen Bereich der Gewitterzelle. Hier vermutete ich eine eventuelle Böenfront. Zudem zeichnete sich zunehmend ab, das sich Braunschweig eher im auslaufenden Niederschlagsbereich befinden würde, wo es dann letztendlich ja auch nur regnete.
Mein erster Halt war gegen 18 Uhr eine Bushaltestelle an der K82 zu Groß Flöthe. Hier informierte ich auch Andris über meinen Standort. Dieser war bereits einige Minuten vor mir unterwegs gewesen und wollte seine Beobachtungsposition bei Adersheim beziehen. Von meiner Position aus konnte ich jedoch beobachten, das die Gewitterzelle direkt vor mir einen weiteren Aufwindturm formierte. Für jeden Spotter und Chaser fast immer ein gutes Zeichen. Andris schloss dann kurzherand auf. Nur wenige Minuten später verlagerten wir unseren Standort erneut ein paar Kilometer südlicher nach Salzgitter Ohlendorf. Von hier hatten wir einen tollen Blick auf die südliche Salzgitter Region und die Oststeite der Gewitterzelle. Bewaffnet mit Videokamera und Fotoapperaten ging es ans dokumentieren. Ein paar Minuten nachdem wir die neue Position bezogen erschien auch Tim. Entgegen meiner Berechnung wurde die Bewegung der Gewitterlinie, welche sich bis 18:30 Uhr zu so einer formierte, etwas ausgebremst. Das bedeutete natürlich nicht, das sie sich nicht weiter bewegte. Kurz vor 19 Uhr kam dann doch eine, ja doch recht schwache, Böenfront zum Vorschein. Doch die Euphorie weichte rasch der Tatsache, das dieses Gewitter sich langsam abschwächte. Die Böenfront war wirklich weit dem starken Niederschlagskern voraus und auch die Blitzaktivität hatte stark abgenommen. In der Ferne zum Harz hin nahmen wir noch eine Absenkung war, die letztendlich auch der Grund dafür war, diese Gewitterzelle weiterhin bis nach Wolfenbüttel Seinstedt zu belgeiten. Mittlweile hatte sich die Zugrichtung von Nord-Ost-Ost geändert und zwar auf einen Kurs direkt nach Osten.
Dort vor Ort mussten wir jedoch feststellen, das diese Zelle keine Gewitteraktivität mehr bereithielt und wir somit die Beobachtung einstellten. Bevor wir allerdings den Heimweg antraten, beobachteten wir bei der Harzregion wie die heranziehende Niederschlagszelle den Dunst förmlich aufsaugte. Grob kann man das in unserer Galerie bei dem Bild DSC_3439 sehen.
Fazit:
Unser kleines Mini-Chasing war jetzt nicht unbedingt das große Highlight der Gewittersaison 2017, aber dennoch rechts spannend. Traurigerweise hatte das Unwetter in der Region Hildesheim ziemlich viel Niederschlag hervorgebracht und in folge dessen auch für Schäden gesorgt. Braunschweig hatte es da weitaus besser, denn hier gab es nur einen leichten bis mäßigen Regenschauer.