Stormspotting Bericht vom 31.05.2016

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Für die Nutzung der Radarbilder im Rahmen unserer Berichte haben wir von Kachelmannwetter.com freundlicherweise eine Genehmigung erteilt bekommen.

Der Bericht:

Eigentlich wollte ich zu diesem Tag keinen ausführlichen Bericht verfassen, doch aufgrund seiner kleiner Besonderheit folgt nun dieser. Nach der Arbeit beobachtete ich (Sebastian) eine sponante Gewitterentstehung bei Magdeburg. Für gewöhnlich sind die Erfolgschancen auf ein anständiges Gewitter aus dieser Richtung recht gering. Somit ging ich auch hier vom negativsten aus. Doch die Gewitterzelle, mit moderaten Regen und recht guter Blitzrate, schaffte es über das Bördeland bis kurz vor Braunschweig. Spontan entschloss ich mich kurz nach 18 Uhr loszufahren. Geplant war das ganze eigentlich mit Benni zu dokumentieren, doch dieser konnte aus jobtechnischen Gründen nicht mitkommen. An unserem Standard-Beobachtungspunkt zwischen Geitelde und Stiddien postierte ich mich und konnte kurze Zeit danach die Entstehung einer kräftigen Gewitterlinie mitverfolgen. So verlor ich den eigentlichen Fokus (Die Gewitterzelle aus dem Osten) und konzentrierte mich auf die blitzende Gewitterzelle bei Peine, sowie die frisch aufziehende Niederschlagszelle im Südwesten von mir. 

Erst später musste ich erkennen, was für ein Glück ich mit meiner Positionswahl hatte. So entstand nur wenige hunderte Meter von mir entfernt (im Südwesten) eine der wohl kräftigsten Niederschlagszellen der gesamten Gewitterlinie. Sie sorgte dafür, das in Salzgitter Landunter herrschte. Tatsächlich konnte ich von meinem Beobachtungspunkt hören, wie in Geitelde der starke Regen auf das Metalldach der anliegenden Halle prasselte. Ich selbst stand dagegen in einem niederschlagsfreien Bereich. Nach und nach fertigte ich immer mehr Fotos von der Gewitterlinie an, welche langsam aber sicher an Kraft gewann. Diverse Konvergenzen an der Unterseite der Wolken zwingten mich einen genaueren Blick auf das Ganze zu werfen. Zeitnah verlagerte ich zusätzlich meine Position auf eine etwas höhere Ebene und dokumentierte weiterhin alles von der Rückseite der Linie.

Für mich erschien alles sehr fazinierend und aufregend, doch für die Einwohner der Region wo diese Gewitter hinweg zog sah das etwas anders aus. Kräftige Blitzeinschläge entfachten  Brände, enorme Wassermängen sorgten in den Landkreisen Salzgitter, Hildesheim und Peine für vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. (Laut verschiedenen Medien) An meinem letzten Standort fertigte ich weiteres Material an. Doch die Gewitterlinie zog rasch ab, sodass nicht mehr viel zusammen kam. An diesem Tag hatte ich in einem Punkt viel Glück: Ich stand nie im Niederschlag. Dafür betrachtete ich auch die Gewitter nur von der Rückseite. Gegen 20:30 Uhr beendete ich die Beobachtung. Nachträglich realisierte ich, das die Gewitterzelle aus dem Osten kurz vor Braunschweig zerfiel. Mit nur geringen Niederschlag huschten ein paar Wolken über Braunschweig hinweg, ehe sie sich im Westen gleich wieder zu einem Gewitter formierten. Theoretisch übersprang das Gewitter einfach mal so Braunschweig.

Fazit: 
Ehrlich gesagt, hätte ich an diesem Tag zu keinem Zeitpunkt mit solch einer Entwicklung gerechnet. Und auch wenn ich das ganze nur immer von der Rückseite dokumentiert habe, so sind es doch anschauliche Bilder und Videoclips geworden. Eine Meldung musste übrigens nicht getätigt werden, das es in meinem Bereich nichts Meldepflichtiges gab. Braunschweig selbst bekam auch nur einen kleinen Sommerregen ab.

-=vielen Dank fürs Lesen=-